Freitag, 18. August 2017

STEPHAN LUPINO EXPO VOL.1 GRAZ > 22.6. - 22.9. 2017






die expo ist bis 22.9.2017 mo - fr von 9-17uhr geöffnet
                      the  expo is opened till 22.9. 2017 mo - fr from 9am - 5pm




 f i n i s s a g e  >  22.9.2017 < 19h30




                                                                                                             foto by bobek - zoran maroslavac



STEPHAN LUPINO EXPO GRAZ Vol.1.
                                    text ma ba elisabeth saubach

Stephan Lupino hat über die Jahre seines künstlerischen Schaffens ein vielfältiges Oeuvre generiert – von den Ursprüngen in der Fotografie, über Skulpturen und Objekte, bis hin zur Malerei. Jedes Werk zeugt von der Entwicklung einer eigenständigen Formensprache – tituliert mit dem Begriff „Lupinizam“.
In Lupino’s Arbeiten geht es nicht um kunsthistorische Vergleiche, Hommagen oder konzeptuell aufgebaute Referenzen, sondern um ein „Crossing“ verschiedener kultureller, spiritueller und emotionaler Konnotationen. Diese eröffnen dann verschiedene Assoziationsfelder – je nachdem wer das Kunstwerk betrachtet. Signifikant ist in den plastischen Arbeiten und der Malerei eine Symbiose verschiedener Ikonographie, um so zu einem individuellen Ausdruck zu gelangen. Narrative Aspekte spielen zwar immer wieder eine Rolle – im Vordergrund steht aber die subjektive Assoziation und damit verbundene Emotion.
Ein ästhetisches und formales Element in Lupino’s Arbeiten ist die Reduktion auf das Wesentliche – sodass die Fotografie, die plastische Arbeit oder die Malerei zu einem puren und unverfälschten Ausdruck gelangt. Durch eine Reduktion der Formen gelingt es dem Künstler nachdrücklich Emotionen in den Betrachter*innen zu evozieren. Das andere prägnante Element in der Kunst Lupino’s ist eine weiche Art der Modellierung durch Licht und Schatten – eine Plastizität wird in allen Medien die der Künstler für seine Werke nützt greifbar.
Der menschliche Körper ist, auch in seiner Reduktion und Abstraktion, Fläche der Emotion. Kern der künstlerischen Praxis von Lupino ist also die Emotion und Ausdruck derselben über den menschlichen Körper. Ob erotische, biblische oder zeitaktuelle Themen: Lupino’s Werke handeln vom Leben, vom Tod und allen Emotionen dazwischen. So gesehen ist diese Ausstellung mehr zu erfühlen, als ikonographisch oder formal zu analysieren. Es geht um tief ursprüngliche Emotionen und die evozierte Erfahrung derselben: Ekstase – Angst – Scham – Hoffnung – Glaube. Im Zentrum steht dabei der menschliche Körper als Fläche einer Verkörperung von Emotion.



STEPHAN LUPINO EXPO GRAZ Vol.1.
                                    text ma ba elisabeth saubach


 
Stephan Lupino has generated about the years of his artistic creating a varied oeuvre – from the origins in the photograph, about sculptures and objects, up to the painting. Every work testifies from the development of an independent use of forms – addressed with the concept "Lupinizam".
Lupino's works are not about art-historical comparisons, homages or conceptual built up references, but about a "Crossing" of different cultural, spiritual and emotional connotations. These open different association fields – depending on who looks at the piece of art. A symbiosis of different iconography is significant in the sculptural works and the painting, to reach to an individual expression. Narrative aspects play a role, but the subjective association and with it linked emotion is in the foreground.
An aesthetic and formal element in Lupino's works is the reduction on the essentials – so that the photograph, the sculptural work or the painting reaches to a pure and genuine expression. By a reduction of the forms the artist succeeds in evoking emphatically emotions in the recipients. The other concise element in the art of Lupino is a kind of soft modelling by light and shade – a plasticity becomes available in all media that the artist uses in his works.
The human body is, also in his reduction and abstraction, surface of the emotion. Core of the artistic practise of Lupino is the emotion and expression of the same over the human body. Whether erotic, biblical or time-topical subjects: Lupino's works are about life, death and all emotions in between. Thus this exhibition is more to feel, than to be analysed iconographic or formally. It is about deeply original emotions and the evoked experience of the same: ecstasy – fear – shame – hope – faith. In the centre rises the human body as a surface of an embodiment of emotion. 




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                                                           foto by peter znidaric seewasser

 Vintage Fotografie
                                       text ma ba elisabeth saubach
 

Lupino ist in Varaždin (Kroatien) geboren und lebte in Rom und London bevor er sich in New York niederließ. Dort studierte er zu Beginn Schauspiel, dann traf er Deborah Turbeville, eine US-amerikanische Fotografin. Für sie arbeitete er als Model in Markenkampagnen für italienische und amerikanische Mode, unter anderem für Versace. Er hat seine erste Kommission als Fotograf von Annie Flanders erhalten, Eigentümerin und Chefredakteurin der Zeitschrift „Details“. Zitat Lupino:
“Somehow, I had a natural talent for drawing out my subjects’ personalities. I did quite a bit of work those days for magazines like Vogue, Photo, Zoom, Stern, Max and European publications such as Expresso, Stern, Tempo”.1*
Lupino hatte ein Studio in der Nähe zweier angesagter Nachtclubs in New York: „Area“ und „The World“.2* In der Nacht- und Clubszene fand Lupino zahlreiche Modelle. In dieser Zeit entstanden auch die hier präsentierten Vintage – Fotografien. Die hier gezeigten Arbeiten stammen aus der Sammlung Milan Krivda. Als ambitionierter Sammler kroatischer Kunst hat er über die Jahre in mühevollem Engagement diese Arbeiten zusammen tragen können. Von jenen Fotografien gibt es meist eine Auflage von 30 Stück, die genaue Stückzahl bleibt allerdings unbekannt und auch Zugang zu den Negativen gibt es unseres Wissens nach nicht. Viele der Fotografien sind rückseitig betitelt, nummeriert und tragen den Atelierstempel.
Bei der Vintage - Fotografie handelt es sich um eine frühe Phase im künstlerischen Schaffen von Stephan Lupino. Es sind hier die Anfänge einer künstlerischen Praxis die evident werden: der Wechsel von der Modefotografie zu Porträt und Körperstudien. Das Porträt ist dazu in der Lage ein Abbild des Fotografierten zu geben, welches als Abdruck der Individualität, des Charakters, und der Persönlichkeit des Porträtierten wirkt. Innerhalb der Werkserie der Vintage – Fotografien finden sich erste Kompositionen, ein Spielen mit Vorder- und Hintergrund und mit Perspektive. Primäres gestalterisches Element ist das Licht und der Schatten. Der „Vintage Print“ oder „Originalabzug“ bezeichnet im Kontext der Fotografie einen Abzug, welcher unmittelbar nach der Entstehung des Negativs vom Fotografen selbst hergestellt wird. Es handelt sich dabei also um, in der Regel vom Künstler signierte und nummerierte Originale der künstlerischen Fotografie.
Michael Fried bespricht in seiner Publikation „Warum Photographie als Kunst so bedeutet ist wie nie zuvor“ die Bedeutung der künstlerischen Fotografie seit den 70iger und 80iger Jahren.3* Darin zitiert er Walter Benn Michaels „The Shape of the Signifier“: „Man könnte sogar behaupten, dass die photographische Aufnahme nur aufgrund ihres komplizierten Status als theoretisches Objekt einen derart hohen Stellenwert in der Kunst bekommen konnte. Und der hohe Stellenwert der Photographie verdankt sich dem Bemühen der Photographen, das Photo als Bild zu etablieren.“4* Dieses Bemühen äußert sich in der Komposition des Bildes, im Spiel von Licht und Schatten, und im Motiv. Die Fotografie stand lange in Konkurrenz zur Malerei und wurde in ihren Anfängen sehr kritisch von Künstler*innen wahrgenommen. Es war ein langer Weg bis die Fotografie als eigenständiges Medium der Kunst auch theoretische Anerkennung von Kunsthistoriker*innen fand. Heute ist die Fotografie ein zentrales Medium der zeitgenössischen Kunst. Lupino zeigt uns in seinen Vintage-Prints eine eigene Autonomisierung: von der Modefotografie zur Kunstfotografie.
 

1* https://www.stephanlupino.com/commercial/ 
2* Vgl. Hemingway 2016, o.S. 
3* Vgl. Michael Fried, Warum Photographie als Kunst so bedeutet ist wie nie zuvor, München 2014 
4* Walter Benn Michaels, The Shape oft he Signifier, zit. nach: Fried 2014, S.353.

„Es war eine unglaubliche Erfahrung mit so einem großen Talent zu arbeiten und befreundet zu sein. Stephan ist bestimmt einer unserer größten Fotografen, und sein Genie wird in der ganzen Welt nicht allzu ferner Zukunft anerkannt.”5* (Annie Flanders)
In dieser Serie von Fotografien geht es vor allem um den menschlichen Körper als Objekt – der Begierde, des Begehrens, des Ausdrucks. Von Rockstars über Pornostars bis hin zu Filmstars – Lupino fand zahlreiche berühmte Persönlichkeiten in der Clubszene im New York der 80iger Jahre für seine Aufnahmen. Das Erotische spielt dabei oft ein Rolle – Lust, sich Hingeben und die unverfälschte Schönheit und Verletzlichkeit des nackten Körpers.
 

5* Annie Flanders, Introduction, Details Magazine, 1988
 



                                                                                                             foto by bobek - zoran maroslavac




Vintage Photographs
                                      text ma ba elisabeth saubach

 
Lupino is born in Varaždin (Croatia) and lived in Rome and London before he settled down in New York. There he studied acting, then he met Deborah Turbeville, an US-American photographer. For she he began to work as a model, in brand campaigns for Italian and American Vogue for instance. He has received his first commission as a photographer from Annie Flanders, owner and chief editor of the magazine "Details". Quotation Lupino:
“Somehow, I had a natural talent for drawing out my subjects’ personalities. I did quite a bit of work those days for magazines like Vogue, Photo, Zoom, Stern, Max and European publications such as Expresso, Stern, Tempo”.6*
At this time Lupino had a studio near two announced night clubs in New York: "Area" and "The World".7* At night - and club scene Lupino found numerous models for his photographs. In this time he also originated the vintage photographs presented. The photographs shown in this exhibition come from the collection Milan Krivda. As an ambitious collector of Croatian art, he could gather about years in laborious engagement these works. From those photographs there is mostly an edition of 30 pieces, however, the exact number of pieces remains unknown and, as we know, there is also no access to the negatives. Many of the photographs are entitled back-sided, numbered and carry the studio stamp.
The vintage - photographs show an early phase in the artistic creating of Stephan Lupino. These are the beginnings of an artistic practise that become obvious: the change of the fashion photograph to portrait and body studies. The portrait is able to give an effigy of the photographed which works as an impression of the individuality, the character, and the personality of the portrayed. Within the work series of the vintage – photographs , first compositions, plays with foreground and background and with perspective are found. Primary formative element is light and shade. "Vintage Print" or "original deduction" calls in the context of the photograph a deduction which is produced immediately after the origin of the negative by the photographer itself. They are from the artist signed and numbered originals of artistic photography.
Michael Fried discusses in his publication „Why photography matters as art as never before” the significance of photography since the 70s and the 80s.8* In this book he quotes Walter Benn Michael "The Shape of the Signifier": „One could even state, that the photographic admission could get a so high value in art only on account of her complicated status as a theoretical object. And the high value of photography owes itself to the endeavours of the photographers to set up the photo as a picture.”9* This endeavours expresses itself in the composition of the picture, in the play of light and shade, and in the motive. The photography stood long in competition to the painting and was perceived in her beginnings very critically by artists. It was a long way for photography to become an independent medium of art, also in context of theoretical recognition of art historians. Today photography is a central medium of contemporary art. Lupino shows us in his Vintage-Prints his own emancipation: from fashion photography to art photography.


*6 https://www.stephanlupino.com/commercial/ 

*7 Vgl. Hemingway 2016, o.S. 
*8 Vgl. Michael Fried, Why photography matters as art as never before, Munich 2014 
*9 Walter Benn Michaels, The Shape oft he Signifier, zit. nach: Fried 2014, S.353.

„It’s been an incredible experience to work with and have as a friend someone of such great talent. Stephan is definitely one of our greatest photographers, and his genius will be recognized by the entire world in the not-too- distant future.”10 (Annie Flanders)
These series of photographs are about the human body as an object – the desire, the ambition, the expression. From rock stars through porn stars up to film stars – Lupino found numerous famous personalities in the club scene in New York of the 80s for his admissions. Besides, the erotic often plays a role – desire, dedicate yourself, and the genuine beauty and vulnerability of the naked body.


*10 Annie Flanders, Introduction, Details Magazine, 1988





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„Lupinizam“
                                                 text ma ba elisabeth saubach & 
peter znidaric - artandtrade
 
Der Begriff „Lupinizam“ bezieht sich auf die künstlerische Praxis von Lupino. Andrew Hemingway schreibt in einem Text zu Lupino’s Werken hierzu:
„Lupinizam is the struggle to represent the fragile nature of human existence and unsettling contemplation of the afterlife, the ebb and flow of war and peace, and the spectrum of human behavior and sexuality with its concomitant joy, guilt and despair.”1* (Lupinizam ist der Kampf um eine Darstellung der zerbrechlichen Natur der menschlichen Existenz und des unruhigen Nachdenkens über das Leben nach dem Tod, die Ebbe und Flut von Krieg und Frieden, und das Spektrum des menschlichen Verhaltens und der Sexualität mit ihrer sie begleitenden Heiterkeit, Schuld und Verzweiflung.)
Der Begriff bezieht sich in erster Linie auf Werkserien die in den letzten Jahren entstanden sind, darunter Malerei, Skulptur, Plastik und Objekte. In dieser Ausstellung finden sich Arbeiten aus verschiedenen Serien: „Masks“, „Crosses“, „Chairs“, „Another World“. Innerhalb dessen findet auch ein ständiger Wandel der künstlerischen Formen statt. Die verschiedenen Werkgruppen reflektieren in ihrer Differenz eine Weiterentwicklung des Künstlers: es sind verschiedene thematische Schwerpunkte greifbar, und auch das Material wird anders behandelt – der Fokus verlagert sich.
Lupino transformiert das „Gewöhnliche zum Außergewöhnlichen“2*: Stühle werden zu Metaphern von Macht, Kreuze zu Symbolen von Spiritualität, Masken zu Sinnbildern archaischer Strukturen. Besonders ist in diesem Kontext der Umgang mit dem Material. Das Holz wird fein bearbeitet, geschnitzt, geschliffen – geformt und anschließend mit Silikon und verschieden farbigen Lacken überzogen. Das Auftragen des Silikons erfolgt in einer für den Künstler charakteristischen Weise und trägt zu seiner eigenständigen Handschrift bei: fluide Formen die eine Plastizität generieren und an das Tanzen einer Flamme im Wind, oder an das von einem Körper herabfließende Wasser erinnern.
 

„lupinizam ist ein in kroatien registrierter begriff - also der unverkennbare kunstausdruck lupino  ́s eine eigenständige kunstsprache , die seinesgleichen sucht - eine charakteristsche technik, die sich auf unterschiedliche objekte wie skulpturen , masken , mirrors , paintings , crossings , thrones und vielleicht auch cars - übertragen lässt. lupinizam ist soetwas wie die logische konsequenz zu lupino ́s kunstfotografie - die bildliche darstellung mutiert zum plastischen werk , wobei das thema mensch und natur nachwievor mitunter auch in abstrahierter form im mittelpunkt spürbar ist.
lupinizam macht lupino zum gesamtkunstwerk.“ (peter znidaric – artandtrade)


Lupino zeigt uns in diesen Skulpturen „Another World“ – in der das Wesentliche vom unnötigen Rest befreit wurde und die Emotionen pur Fließen können.
 

1* Andrew Hemingway, Photography, Sculptures, Paintings, 2016, o.S. 
2* Hemingway 2016, o.S.
 



                                                     foto by bobek - zoran maroslavac



„Lupinizam“
                                                 text ma ba elisabeth saubach & 
peter znidaric - artandtrade


The concept "Lupinizam" refers to the artistic practise of Lupino. Andrew Hemingway writes in a text about
Lupino's works to this:
„Lupinizam is the struggle to represent the fragile nature of human existence and unsettling contemplation of the afterlife, the ebb and flow of war and peace, and the spectrum of human behavior and sexuality with its concomitant joy, guilt and despair.”3*
The term refers, primarily, to work series that have originated during the last years, under it painting, sculpture, plastic and objects. In this exhibition works from different series are issued: "Masks", "Crosses", "Chairs", "Another World". Within that a constant change of the artistic forms also takes place. The different work groups reflect in her difference an advancement of the artist: different thematic main focuses are handy, and also the material is differently treated – the focus shifts.
In these works Lupino transforms the “ordinary into the unusual“4*: Chairs become metaphors of power, crosses
become symbols of spirituality, masks are symbols of archaic structures. Particularly is in this context, the contact with the material. The wood is well worked out, carved, sharpened – formed and afterwards with silicone and coloured varnish covered. Applying the silicone occurs in a manner typical for the artist and contributes to his independent script: fluid forms generate plasticity that reminds us about the dancing of a flame in the wind, or of water drops flowing down from a body.


„lupinizam is a registered terminus in Croatia - the unmistakeable term of art of lupino' - an independent artificial language which searches his equals – a characteristic technique which can be transferred to different objects like sculptures, masks, mirrors, paintings, crossings, throne and maybe also cars. lupinizam is something like the logical consequence too lupino's art photography – the graphic work mutate to the sculptural, and the subject human being and nature, also in it’s abstracted forms, are perceptible in the centre.
lupinizam makes lupino to a whole piece of art. “ (peter znidaric – artandtrade)


Lupino shows us in these sculptures "Another World" – in which the essentials were released from the unnecessary rest and the emotions are able to do purely flowing.


3* Andrew Hemingway, Photography, Sculptures, Paintings, 2016, o.S. 4* Hemingway 2016, o.S.




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„My Angels“ 
                                   text ma ba elisabeth saubach
                                
                    
Bei der Werkserie „My Angels“ handelt es sich um eine Serie von Fotografien die in einer Krankenstation einer Kinderklinik in Zagreb aufgenommen wurden. Es sind Porträts von Kindern dieser Station die unter eher schlechten fotografischen Bedingungen und ohne künstlichen Licht entstanden sind. So entstand eine weiche Feinkörnigkeit der Aufnahmen, sodass die verschiedenen Bildebenen und Bildelemente in einander Fließen und ein beinahe malerischer Eindruck der Oberfläche entsteht. Die ausgestellten Fotografien der Serie „My Angels“ sind auf Agfa Fotopapier ausgearbeitet - in einer Kleinserie von je 5 Stück, in großem Format von 100 x 70 cm.
Vladimir Maleković schrieb 2003 in einem Text zu den Arbeiten „My Angels“, Lupino wäre mit dieser Werkserie in seiner künstlerischen Praxis von „Eros zu Thanatos“ gesprungen.1*

 Der Autor verweist dabei auf zwei Figuren der griechischen Mythologie: „Eros“ ist Gott der begehrlichen Liebe und „Thanatos“ der Gott des Todes. Damit bezieht sich Maleković auf das Medium der Fotografie innerhalb der künstlerischen Arbeitsweise von Lupino. Anders als bei den Vintage – Fotografien handelt die Serie „My Angels“ nicht von Körperlichkeit und Sexualität, Fashion und Nachtleben, sondern sie handelt vom Sterben des Körpers eines Kindes. Es geht um einen alten Kampf des Menschen und zugleich um das physische und psychische Aufgeben in diesem Kampf. Der Künstler hatte eine enge Beziehung zu diesen Kindern und ihren Familien als diese Arbeiten entstanden. Er wurde Teil ihres Lebens, vielleicht gelang es ihm gerade deswegen so behutsam diese Menschen und ihr Leiden, ihre Hoffnungen und Gebete in seinen Fotografien festzuhalten.
Am Ende seines Textes zitiert Malekoveć Susan Sontag aus ihrer maßgeblichen Publikation „Über Fotografie“: „Fotografieren bedeutet teilnehmen an der Sterblichkeit, Verletzlichkeit und Wandelbarkeit anderer Menschen (oder Dinge).“2* 

Lupino hat explizit diese Sterblichkeit, Verletzlichkeit und Wandelbarkeit erfahren und sie im Medium der Fotografie in ein Kunstwerk transferiert. Es geht hier auch um die in den Betrachter*innen evozierten Emotionen. Eben das gelingt dem Künstler auch in dieser Werkserie – Lupino versucht uns seine Sichtweise auf das Leben und den Tod allumfassend zu verdeutlichen. Leben und Tod, Angst und Hoffnung bedingen einander – erst im Bewusstsein um den eigenen Tod, wird jeder einzelne Tag wertvoll.
 

1* Vgl. Vladimir Maleković, Stephan Lupino and his angels, Zagreb 2003, o.S. 
2* Susan Sontag, Über Fotografie, Frankfurt am Main 2011, S.21.
 



                                                                                                               foto by peter znidaric seewasser




My Angels“ 
                                  text ma ba elisabeth saubach



The work series "My Angels" were taken up as a series of photographs in a hospital station of a pediatric clinic in Zagreb. These are portraits of children of this station, made under rather bad photographic conditions and without artificial light. Thus originated a soft fineness of grain, so that the different image planes and picture elements flowing in each other and a nearly picturesque impression of the surface emerge. The issued photographs of the series "My Angels" are worked out on Agfa photo paper - in a small series of 5 pieces, in big format of 100 x 70 cm.
Vladimir Maleković wrote in 2003 in a text about the works "My Angels", Lupino would have jumped with this work series in his artistic practise from „Cupid to Thanatos“.3*    

Besides, the author refers to two figures of the Greek mythology: "Cupid" is a God of the covetous love and "Thanatos" the God of the death. Maleković refers on the medium of the photograph within the artistic approach of Lupino. Differently than the vintage – photographs the series "My Angels" are not about corporeity and sexuality, Fashion and nightlife, these photographs are about the death of a body of a child. They according to an old fight of human being and at the same time about the physical and psychic giving up in this fight. The artist had narrow relationships to these children and their families as these photographs were made. Lupino became a part of their life, and maybe because of that he succeeded it to photograph these people and her suffering in holding on her hopes and prayers so warily.
At the end of his text, Malekoveć quotes Susan Sontag from her decisive publication "Über Fotografie": „To take photographs means to participate in the mortality, vulnerability and changeableness of other people (or things).“4* 

Lupino has explicitly experienced this mortality, vulnerability and changeableness and has transferred them in the medium of the photograph. It is here also about the emotions evoked in the recipients. The artist manages this
also in this work series – Lupino tries to make his perception of the life and the death clear to us comprehensively. Life and death, fear and hope cause each other – only in the consciousness around own death, every single day becomes valuable.


3* Vgl. Vladimir Maleković, Stephan Lupino and his angels, Zagreb 2003, o.S. 

4* Susan Sontag, Über Fotografie, Frankfurt am Main 2011, S.21.






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k ü n s t l e r g e s p r ä c h
                           a r t i s t t a l k

elisabeth saubach >< stephan lupino
 
https://www.youtube.com/watch?v=0W_nVXvvS6M

by

THE RENDERERS
visualproduction
http://www.therenderers.at/



©THE RENDERERS 2017





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Die kroatische Presse berichtet von dieser Ausstellung bzw ueber die laufenden Aktivitaeten STEPHAN LUPINO S 

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in progress

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